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19.12.2017 Andreas Deutsch

Egbert Prior: Spannende Story bei diesem Nebenwert

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Er kennt die Börse aus dem Effeff. Die Rede ist von Egbert Prior. Der langjährige Herausgeber der Prior Börse analysiert für Sie seine Favoriten: deutsche Nebenwerte, die noch kaum jemand im Fokus hat. Normalerweise. Lesen Sie seine Analyse.

„Rasanter Höhenflug in der ersten Jahreshälfte. Der Kurs explodierte von 15,50 Euro auf in der Spitze 39,25 Euro. Es folgte eine kalte Dusche. Der Kurs halbierte sich nahezu.

Die Rede ist von Vectron. Aktuell steht der Kurs bei 21 Euro. Hintergrund für den Kurseinbruch ist die Verschiebung des Launches der geplanten Restaurantplattform. Ursprünglich sollte die Kooperation mit Coca-Cola schon im September an den Start gehen. Auf der Prior Kapitalmarktkonferenz am Dienstag nannte Vorstand Thomas Stümmler nunmehr das zweite Quartal kommenden Jahres als Starttermin.

Vectron hat die Programmierung der App, an der zuvor externe Dienstleister gescheitert waren, inzwischen in eigene Hände genommen. Mittlerweile scheint die Aktie einen Boden gefunden zu haben, möglicherweise der Ausgangspunkt für eine neue Rallye.

Gemeinsam mit dem amerikanischen Brausehersteller wollen die Münsteraner Essensbestellplattformen wie Lieferheld herausfordern. Im Unterschied zu den bereits bestehenden Portalen, auf denen lediglich geordert werden kann, soll GetHappy weitere Funktionen bieten wie: Tische reservieren, Punkte sammeln, Couponing oder die Ausgabe von Gutscheinen.

Der Clou: Coca-Cola hat in Deutschland bereits 95 Prozent aller Gastronomen als Kunden und mit 750 Verkäufern enorme Vertriebspower. Über kurz oder lang schwebt Stümmler vor, etwa 100.000 Restaurants und damit rund die Hälfte zu gewinnen.

Wenn GetHappy von jedem Lokal monatlich nur 100 Euro als Provision abzwacken kann, ergibt sich nach Stümmlers Rechnung ein zusätzlicher Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen. Dem stehen vergleichsweise überschaubare Kosten gegenüber, so dass, unter den vorgenommenen Prämissen, mit einem Extragewinn in einem hohen zweistelligen Volumen zu rechnen ist.

Noch mehr Spannung

Auch beim Thema „finanzamtkonforme Kassen“ rechnet Stümmler weiter mit einem Geldregen, der bislang aber längst nicht so kräftig ausfiel wie ursprünglich gedacht. Doch spätestens im Januar 2020 ist Schluss mit lustig. Dann verlangt der Gesetzgeber, dass Kassen einem neuen, technisch einheitlichen Standard entsprechen.

Zudem können die Finanzämter ohne Vorankündigung die Betriebe überprüfen. Summa summarum rechnet Stümmler durch die notwendige Umrüstung beziehungsweise Neuanschaffung von Kassen mit zusätzlich 100 bis 200 Millionen hochprofitablen Umsatz.

Auch ein dritter Punkt verspricht Phantasie. Mit der vor einigen Jahren geschaffenen Zweitmarke Duratec planen die Westfalen eine Auslandsexpansion, beispielsweise in die USA. Dabei soll das einfachere und günstigere Kassensystem am Ende des Tages auf ein mit den Vectron-Kassen vergleichbares Umsatzvolumen kommen. Greifen die „Zukunftsthemen“ auch nur zum Teil, hätte die Aktie beträchtliches Potential.

Aktueller Börsenwert rund 140 Millionen. Im ablaufenden Geschäftsjahr dürften erst etwa 33 Millionen durch die Bücher gehen, den Nettogewinn schätzen wir auf deutlich mehr als eine Million. Fazit: Spannende Story – Get happy.

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