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22.10.2018 Andreas Deutsch

Egbert Prior: Potenzieller Vervielfacher

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Er kennt die Börse aus dem Effeff. Die Rede ist von Egbert Prior. Der langjährige Herausgeber der Prior Börse schreibt für Sie über seine Favoriten: deutsche Nebenwerte. Lesen Sie seine Analyse.

„Die M1 Kliniken haben es vorgemacht. Vor sechs Jahren gegründet, vor drei Jahren an die Börse. Seither ist der Kurs um 160 Prozent nach oben geschossen. Aktuell 13 Euro. Der Umsatz der Schönheitsklinikkette kletterte 2017 auf 47 Millionen, das Vorsteuerergebnis knackige 7,4 Millionen.

Einen hohen Qualitätsanspruch und den Aufbau einer starken Marke haben sich auch die Limes Schlosskliniken auf die Fahne geschrieben. Seit vergangenen Freitag an der Börse gelistet. Kurs plus 15 Prozent auf aktuell 120 Euro. Börsenwert überschaubare 30 Millionen.

Vergleichen Sie: M1 Kliniken bringen rund 230 Millionen auf die Börsenwaage. Das Achtfache!

Fokus auf Depressionen

Die im Aufbau befindlichen Limes Schlosskliniken mit 5-Sterne-Hotel-Niveau haben sich auf die Behandlung psychischer Erkrankungen spezialisiert – einer der Schwerpunkte Depression und Burnout. Für Privatversicherte oder Selbstzahler.

Hier liegt auch ein wichtiger Unterschied zu den M1 Kliniken, die durch niedrige Preise punkten wollen. Über seine Pläne sprechen wir mit dem Gründer der Limes Schlosskliniken Gert Frank. Börsianer kennen den CEO auch als Gründer und Vorstand der ebenfalls börsennotierten Medizintechnikholding Geratherm.

Mit Limes möchte Frank, der rund 80 Prozent der Anteile hält, qualitativ hochwertige Versorgungsmöglichkeiten für psychisch erkrankte Patienten schaffen, die es in dieser Form bislang nur rudimentär gibt. Kernpunkte seines Konzepts sind medizinische Spitzenqualität, heilsame Orte, Transparenz und Wiedererkennungseffekt durch eine starke Marke.

Vor zwei Jahren eröffnete die erste Klinik im idyllisch gelegenen Schloss Teschow im Rostocker Land. 90 Mitarbeiter, darunter 52 medizinisches Personal, kümmern sich um die in 112 Betten untergebrachten Patienten. 38 Beschäftigte sorgen sich um Hoteldienstleistungen auf Spitzenniveau.

Gesucht: viertes Objekt

Der durchschnittliche Tagessatz liegt bei 500 Euro und wird in der Regel von privaten Krankenkassen bezahlt. Bei neueröffneten Häusern dauert es eine gewisse Zeit, die Betten zu füllen. Im Juli lag die Belegung bei knapp 60 Prozent, 2020 sollen die Kapazitäten zu 90 Prozent ausgelastet sein, was für diesen Standort einen Jahresumsatz von gut 17 Millionen bedeutete.

In Bad Brückenau und im rheinischen Lindlar befinden sich zwei weitere „Schlösser“ im Bau beziehungsweise in der konkreten Planung. Darüber hinaus sucht Frank noch nach einem vierten Objekt. Sein Ziel ist es, in vier bis fünf Jahren den Umsatz der Klinikgruppe auf 60 Millionen zu schrauben und eine schöne EBIT-Marge in Höhe von etwa 25 Prozent einzufahren.

Nach unserer Schätzung würde dies einem Nettoergebnis von zwölf Millionen entsprechen. So gesehen läge das KGV bei ganzen 2,5! Doch soweit ist es noch nicht. Im laufenden Turnus dürften erst circa neun Millionen durch die Bücher gehen bei einem in etwa ausgeglichenem Ergebnis. Der Markt ist groß. Nahezu jeder fünfte erkrankt mindestens einmal im Leben an einer Depression.

Der Beirat ist mit Professor Thomas Südhof, einem Nobelpreisträger für Medizin, hochkarätig besetzt. Bis zum Sommer wurden bereits mehr als 500 Patienten aus ganz Deutschland behandelt. Manche wollten vielleicht gar nicht so schnell entlassen werden angesichts des attraktiven Sportangebots mit Golfplatz, Schwimm- und Tennishalle, Rudern oder Reiten.

Fazit: Die Aktie hat längerfristig das Potential, sich zu vervielfachen. Strategisch denkende Anleger bauen eine Position auf.“

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