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13.06.2017 DER AKTIONÄR

Egbert Prior: Heuschrecken nehmen PNE Wind ins Visier

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PNE Wind

„Bei dem Windkraftprojektierer ist was im Busch“, meint Egbert Prior, Herausgeber der Prior Börse. „Der aktivistische Investor Active Ownership ist mit fünf Prozent eingestiegen.“ Lesen Sie seine Kolumne.

Die Beteiligungsgesellschaft hat es auf „attraktive Unternehmen, die deutlich unter ihrem Firmenwert notieren“ abgesehen. Durch operative oder strategische Verbesserungen wollen sie verborgene Schätze heben. Zuletzt machte Active Ownership bei Stada von sich reden.

Seit dem Einstieg im März letzten Jahres hat sich der Kurs des Generikaherstellers nahezu verdoppelt, Finanzinvestoren haben eine Übernahmeofferte abgegeben. Auch der Kurs von PNE Wind ist seit dem Jahrestief – 2,06 Euro Mitte Januar – schon deutlich angezogen. Aktuell 2,64 Euro.

Doch das kann noch nicht alles gewesen sein. Die Aktivisten fangen gerade erst mit ihrer Arbeit an. Auf der HV in der vergangenen Woche haben sie einen ihrer Vertreter im Aufsichtsrat durchgesetzt. Auch der Posten des AR-Vorsitzenden wurde neu besetzt.

Auf dem aktuellen Niveau befindet sich die Aktie immer noch ziemlich im Keller, obwohl die Cuxhavener letztes Jahr ein Rekordergebnis vorgelegt haben. Den Nordlichtern gelang 2016 der größte Deal der Firmengeschichte, sie verkauften ein Windparkportfolio für 103 Millionen an die Allianz. Jahresüberschuss satte 69 Millionen. Dem steht ein Börsenwert von rund 200 Millionen gegenüber.

Das KGV knapp 3! Doch das ist eine Milchmädchenrechnung. Das Projektgeschäft schwankt nämlich stark. 2015 wurden beispielsweise nur 3,5 Millionen verdient, auch im laufenden Turnus dürfte das Ergebnis nur wenige Millionen betragen. Der Grund: Die Entwicklung von Windparkprojekten erstreckt sich typischerweise über Jahre. Solange muss investiert werden, während ein erfolgreicher Verkauf für einen plötzlichen Geldregen sorgt.

In der Firmenkasse liegen aktuell knapp 150 Millionen Bargeld, auch hierauf könnten es die „Heuschrecken“ abgesehen haben. Andererseits darf man die Kuh auch nicht melken, bis sie tot umfällt.

Das wichtigste Asset dürfte die Projektpipeline sein. Besonders bei Windkraftprojekten auf hoher See ist PNE sehr erfolgreich unterwegs. Bei der ersten deutschen Ausschreibung von off­shore-Windparks erhielten nur vier Projekte einen Zuschlag, darunter der von PNE projektierte „Gode Wind 3“. Darüber hinaus gelang den Cuxhavenern die Veräußerung von Atlantis 1, einem großen Projekt nordwestlich der Nordseeinsel Borkum.

Bis 2019/2020 möchte Vorstandschef Markus Lesser ein europäisches Windkraftportfolio mit einer Nennleistung von mehr als 200 MW aufbauen. Offenbar glaubt Active Ownership, daß man aus den Aktivitäten mehr Geld herausholen kann als bislang. CEO Lesser hat auf den neuen Anteilseigner schon reagiert und kündigte eine Senkung der Projektkosten an.

Außerdem möchte er die Zinsbelastung runterschrauben. Derzeit gibt es einen 100 Millionen-Bond für den acht Prozent gezahlt werden müssen. Lesser schwebt bei der Umfinanzierung eine Halbierung der Zinslast vor. Außerdem wollen die Nordlichter in Zukunft einen Teil der Windparks auch selbst betreiben.

Das würde für zusätzliche und vor allem stetigere Erträge sorgen. Schützenhilfe bekommt Active Ownership von der Fondgesellschaft SPSW Capital, die sich auch erst vor wenigen Monaten engagiert haben. Mit 10% der größte Aktionär. Auch diese Investoren sind dafür bekannt, dem Management Dampf zu machen.

Fazit: Neue Investoren sorgen für frischen Wind. Die Aktie hat mindestens 50 Prozent Kurspotential.

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