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10.07.2018 Andreas Deutsch

Egbert Prior: Beton-Perle unter Buchwert

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Er kennt die Börse aus dem Effeff. Die Rede ist von Egbert Prior. Der langjährige Herausgeber der Prior Börse schreibt für Sie über seine Favoriten: deutsche Nebenwerte. Lesen Sie seine Analyse.

„Die Rede ist von Grand City Properties. Der Wohnungskonzern, dessen Großteil des Bestands sich im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen befindet, hat einen guten Lauf. Der Kurs legte in zwölf Monaten um 25 Prozent zu.

In der Notiz von 22 Euro steckt noch Luft. So lockt eine Dividendenrendite von schätzungsweise 3,6 Prozent. Zuletzt stieg die Ausschüttung von 68 auf 73 Cent. In einem Jahr zur Hauptversammlung sind vermutlich bis zu 80 Cent drin. Das ist erst der Anfang. Seit 2014 ist die Dividende um 265 Prozent erhöht worden. CEO Christian Windfuhr lässt seine Aktionäre am Erfolg teilhaben.

Grand City Properties mit Sitz in Luxembourg hat sich auf Kauf, Modernisierung und Optimierung von Wohnungsportfolios spezialisiert. 90 Prozent der Einheiten bleiben langfristig im Bestand, zehn Prozent werden mit hohen Prämien versilbert. Das Imperium umfasst 86.000 Einheiten.

Die Eigenkapitalquote ist mit über 50 Prozent solide. Der Buchwert (nach Abzug der Schulden) summiert sich auf 3,85 Milliarden Euro. Dem steht ein Börsenwert von 3,6 Milliarden Euro gegenüber. Damit bekommen Sie die Aktie leicht unterhalb des Substanzwerts, was angesichts des boomenden Immobilienmarkts absurd ist.

Voriges Jahr kam pro Aktie ein freier cash flow von 1,12 Euro zusammen. Somit ist die Dividende sicher. Die Ausschüttungsquote hat Windfuhr zuletzt auf großzügige 65 Prozent erhöht (gemessen am freien Cashflow).

Beim Leerstand besteht Optimierungspotential. Der ist mit sieben Prozent hoch, wobei er vor Jahresfrist schon 7,9 Prozent ausmachte. Es tut sich also was. Die durchschnittliche Miete pro Quadratmeter ist auf 5,65 Euro gestiegen. Im Schnitt legten die Mieteinnahmen seit 2014 um 31 Prozent p.a. zu. In ähnlicher Größenordnung verbessert sich jedes Jahr der freie Kapitalfluss.

Zufrieden sind S&P und Moody’s, die beiden Ratingagenturen erhöhen seit 2015 ihre Bonitätseinschätzungen. Dadurch sinkt wiederum der zu zahlende Zinssatz für die Anleihen. Der Coupon ist mit 1,6 Prozent mini.

Das Management achtet darauf, dass die Bilanz solide bleibt. Eine übertriebene Schuldenaufnahme wird kategorisch abgelehnt.

Stets hat Windfuhr Akquisitionen im Visier. Er schlägt nur zu, wenn er sicher ist, dass es sich stark werterhöhend auf den Konzern auswirkt. Zu sehen ist dies eindrucksvoll am Profit von zuletzt 639 Millionen Euro. Vorstellbar, dass es ihm abermals gelingen wird, den Wert je Aktie um weitere rund 20 Prozent zu steigern.

Mit hochprofitablen Teilverkäufen, höheren Mieten und geringeren Leerständen lässt sich einiges erreichen. Im September 2017 gelang der Aufstieg in den MDAX, drei Monate zuvor war die Aufnahme in den SADX geglückt. ,Wenn wir nach vorne schauen, sehen wir ein hohes Nachholpotenzial, weil die Mehrheit unseres Portfolios unterhalb des Marktwerts vermietet ist. Die Lücke weitet sich angesichts der sehr positiven Mietdynamik in Deutschland aus‘, schrieb Chef Christian Windfuhr im Geschäftsbericht. Fazit: Value-Perle!“

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