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11.03.2016 Thomas Bergmann

Der Tag nach Draghi - kann der DAX noch steigen?

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DAX

Mario Draghi hat die Märkte wieder einmal in Aufruhr versetzt. Viele Marktteilnehmer hatten damit gerechnet, dass der EZB-Chef am Donnerstag die "Dicke Bertha" (Bazooka) herausholt. Keineswegs. Draghi hat ein ganzes Waffenarsenal auf die Märkte geschossen, um die Ziele der Notenbank zu erreichen.

Die Reaktionen an den Kapitalmärkten sind bekannt: Nach anfänglicher Euphorie kippte der DAX und verlor am Stück fünf Prozent. Im gleichen Atemzug stieg der Euro von 1,08 auf 1,12 Dollar. Es heißt als Erklärung, dass Draghi sein Pulver verschossen habe und es vorerst keine weiteren Zinssenkungen geben werde. Richtig ist, dass der EZB-Chef die Politik jetzt in die Pflicht genommen hat, für Strukturreformen und in der Folge für Wachstum zu sorgen.

Nach dem massiven Einbruch am Donnerstag beruhigen sich die Märkte am Freitagmorgen. Der Euro pendelt knapp unter 1,12 Dollar, aber noch über der 200-Tage-Linie, die bei etwa 1,1050 Dollar verläuft. Der DAX notiert wieder oberhalb der Unterstützung von 9.581 Zählern.

Verarbeitung braucht Zeit

Nach den Kurskapriolen infolge der EZB-Zinsentscheidung müssen die meisten Marktteilnehmer die Nachrichten erst einmal verdauen. Grundsätzlich muss man festhalten, dass die ultralockere Geldpolitik der EZB die Attraktivität für Aktien noch einmal erhöht. Auch Unternehmensanleihen könnten interessant werden, da die EZB auch hier aktiv werden will. Die deutschen Sparer sind die großen Verlierer, da sie auf Dauer keine Zinsen auf ihr Guthaben bekommen.

"Realwirtschaftlich bleibt die Wirkung der extrem expansiven Geldpolitik allerdings fraglich", so der Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, Dr. Ulrich Stephan. Die sehr niedrigen Zinssätze führten zunehmend zu Verzerrungen der relativen Preise, Kapitalallokation und Produktionsstrukturen. "Es bleibt also abzuwarten, ob die geldpolitischen Maßnahmen tatsächlich in der Realwirtschaft ankommen und zu höheren Gewinnen sowie Investitionen bei den Unternehmen führen werden", kommentiert Stephan die Zinsentscheidung.

Tage der Entscheidung

Rein technisch betrachtet wurde der Widerstand bei 9.900 Punkten bekräftigt. Nach unten dient das alte Verlaufshoch bei 9.581 Punkten als Unterstützung, spätestens im Bereich von 9.314 Punkten sollte eine Konsolidierung beendet sein. Falls diese wichtige Unterstützung unterschritten wird, droht ein Rückfall auf den langfristigen Aufwärtstrend (8.850) beziehungsweise das Jahrestief bei 8.700 Zählern. Ein Befreiungsschlag wäre ein erneuter Anstieg über 9.900 Punkte, dem ein zeitnaher Anstieg über die 10.000-Punkte-Marke folgen sollte.

Geduld gefragt

Der Kleinanleger sollte zunächst einmal Geduld mitbringen und die Märkte sich auspendeln lassen. Er muss sich aber darauf einstellen, dass die Volatilität an den Börsen hochbleiben wird und gute Nerven gefragt sein werden. Mehr zum DAX sehen Sie im täglichen DAX-Check bei DER AKTIONÄR TV (www.deraktionaer.tv) oder lesen Sie an dieser Stelle.

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