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06.01.2016 Michael Schröder

VW-Aktie: Konzernchef Müller braucht mehr Zeit - Anleger starke Nerven

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Volkswagen

Volkswagen braucht mehr Zeit für Auskünfte zu geschönten CO2-Werten in seinen Autos an die EU. Darüber habe Konzernchef Matthias Müller die EU-Kommission in einem Brief informiert, bestätigte ein VW-Sprecher.

Nachmessungen bei "den noch verbliebenen neun Modellvarianten" seien bis zum Jahresende noch nicht abgeschlossen gewesen. "Das wird jetzt aber in den nächsten Tagen der Fall sein", sagte der Sprecher. "Dann werden sie ausgewertet und die Ergebnisse werden der EU-Kommission zeitnah mitgeteilt." Zuvor hatte das "Wall Street Journal" über den Brief berichtet.

Der Konzern rechnet nicht damit, dass geschönte CO2-Werte nun doch wieder zu einem größeren Problem werden könnten. "Es bleibt dabei, dass nur für wenige Modellvarianten die Verbrauchswerte leicht angepasst werden müssen", sagte der VW-Sprecher. "Derzeit prüfen wir noch Modellvarianten, die einer Jahresproduktion von 36.000 Einheiten entsprechen, etwa 0,5 Prozent des Volumens
der Marke Volkswagen."

Zur Erinnerung: VW hatte Anfang November Unregelmäßigkeiten bei CO2-Messungen öffentlich gemacht. Ursprünglich hieß es, es könnten bis zu 800 000 Autos betroffen sein. Die EU-Kommission forderte daraufhin Aufklärung. Im Dezember gab VW dann Entwarnung: Die Zahl der betroffenen Autos sei deutlich geringer als vom Konzern befürchtet. VW hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einmal um Aufschub bei der EU für die Informationen zum CO2-Ausstoß seiner Autos gebeten.

Deutlich mehr Probleme bereitet VW dagegen der Einsatz von Manipulations-Software bei Dieselfahrzeugen. Die US-Regierung hat im Abgasskandal Klage gegen Volkswagen gestern eingereicht. Dem Konzern werden der Einsatz von Betrugssoftware und Verstöße gegen das Klimaschutzgesetz vorgeworfen, wie das Justizministerium am Montag in Washington mitteilte. Schlimmstenfalls droht den Wolfsburgern in den USA eine Strafe von 18 Milliarden Dollar (rund 16,7 Milliarden Euro). Dabei handelt es sich jedoch um ein theoretisches Höchstmaß. Experten zweifeln, ob diese Summe realistisch ist. Teuer dürfte es für die Wolfsburger aber in jeden Fall werden.

Seit Bekanntwerden des Abgas-Skandals ist der Handel mit der VW-Aktie von hoher Volatilität geprägt. Für spekulative Anleger mit einem langen Atem bietet die VW-Aktie bei rund 120 Euro (38- und 90-Tage-Linie) dennoch eine interessante Chance, die sich auf Sicht von zwölf Monaten auszahlen sollte. Die Analysten der BNP Paribas sind sogar noch otimistischer. Sie haben heute ihre Einschätzung von "Neutral" auf "Outperfom" angehoben und das Kursziel von 159 auf 163 Euro angepasst.

(Mit Material von dpa-AFX)

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