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22.09.2015 Michael Schröder

DAX nach dem VW-Desaster: Stabiler Start, aber ...

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DAX

Nachdem am Freitag die Nachlese der Zinssitzung der US-Notenbank (Fed) sehr negativ ausgefallen ist, konnte sich der DAX zum Wochenstart wieder etwas stabilisieren. Dank freundlicher Vorgaben knüpft der Leitindex am Dienstag an den positiven Wochenstart anknüpfen. Damit rückt die psychologisch wichtige 10.000-Punkte-Marke wieder ins Visier.

Ein positiver Trend an der Wall Street, dem am Morgen auch die Börsen Asiens folgten, gibt nun weiter Auftrieb zurück in Richtung 10.000 Punkte. Laut Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets dominiert aber weiter die Vorsicht, nachdem die US-Notenbank in der Vorwoche keine Klarheit in die geldpolitische Richtung gebracht hatte. Die Fed habe mit ihrer Entscheidung, den Leitzins nicht zu erhöhen, und ihren Aussagen "die Sorgen um den Zustand der Weltwirtschaft und vor allem um China wieder angefacht", sagte Händler Richard Perry von ETX Capital.

Notenbankchefin Janet Yellen hatte am Donnerstag mehrfach auf die Börsenkrise in China und die Wachstumsflaute in vielen Schwellenländern hingewiesen. Laut Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank agiert die Fed derzeit - anders als vor der Finanzkrise - nicht mehr so sehr vorausschauend. Sie achte eher auf die aktuellen Daten. Positiv daran sei zwar, dass sie damit das aktuelle US-Wirtschaftswachstum nicht gefährdet. Negativ aber könnte sein, dass die Fed einen sich aufbauenden Lohn- und Preisdruck nicht bemerkt. Sie müsste später heftig gegensteuern, was die US-Wirtschaft in einigen Jahren in die nächste Rezession führen könnte.

In der neuen Woche stehen mit den europäischen Einkaufsmanagerindizes am Mittwoch sowie dem Ifo-Geschäftsklimaindex am Donnerstag wichtige Stimmungsindikatoren für September zur Veröffentlichung an. Hier sei mit Rückgängen zu rechnen: Die wirtschaftliche Unsicherheit in wichtigen Schwellenländern könnte auch der bisher guten europäischen Stimmung aufs Gemüt schlagen.

Aus charttechnischer Sicht ist der DAX angeschlagen. „Mit dem nachhaltigen Unterschreiten der kurzfristig wichtigen charttechnischen Unterstützung um 10.100 Punkte ist der Leitindex aus seinem flach verlaufenden Erholungstrendkanal herausgefallen. Dadurch keimt aktuell wieder neues Abwärtsmomentum auf“, so die Experten der DZ Bank. „Insgesamt nehmen wir an, dass der Index auf dem Weg zu einem erneuten Test des ersten Crashtiefs vom 24. August bei 9.340 Punkten ist.“ Auf dem Weg nach oben müssten zunächst die Widerstände bei 10.100 und 10.515 Punkten überwunden werden - und das vermutlich ohne große Unterstützung durch die VW-Aktie.

Mehr zum DAX gibt es hier. Eine genauere charttechnische Einschätzung zum Leitindex sehen Sie zudem börsentäglich im DAX-Check unter www.daf.fm kurz nach 10:00 Uhr.

(Mit Material von dpa-AFX)

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