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05.12.2017 Markus Horntrich

Dialog Semiconductor: Die Chinesen kaufen

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Dialog Semi

Am Vorabend meldete die Tsinghua University, dass sie einen Anteil von sieben Prozent an Dialog Semiconductro aufgebaut hat. Kurzfristig könnte das der Aktie einen Turnaround bescheren. Mittelfristig sind die Aussichten allerdings durchwachsen.

Wenn Chinesen bei einer Aktie einsteigen, ist für Fantasie gesorgt. Im Normalfall kommt es dann zu deutlichen Kursgewinnen. Bei Dialog Semiconductor ist die Lage aus Sicht der Investoren allerdings verzwickt, zumal gleichzeitig Blackrock auf der Verkäuferseite steht. Neue Fantasie trifft in diesem Fall auf einen Apple-Schock.

Kurzfristig dürfte der Einstieg der Tsinghua University für eine Erholung sorgen. Allerdings sieht es ganz danach aus, also ob sich Dialog-Aktionäre darauf einstellen müssen, dass die Aktie mittelfristig unter Druck bleiben wird. Die Gefahr, dass Apple die TecDAX-Firma ganz oder teilweise aus dem Lieferantenpool streichen könnte, ist zweifellos da. Was aber würde das für Dialog bedeuten?

Bekanntlich ist Apple bei Dialog Semiconductor für rund 70 Prozent der Umsätze verantwortlich. Zumindest für die Umsätze im kommenden Jahr sind die Aussichten mehr oder weniger unverändert. Haarig wird es in den Jahren ab 2019. Die Analysten schießen sich derzeit darauf ein, dass Dialog Semiconductor nicht vollständig von der Apple-Lieferantenliste verschwindet, sondern rund 50 Prozent der Apple-Umsätze verlieren wird. Mit Blick auf das entscheidende Jahr 2020 würde das auf einen Umsatz von schätzungsweise 1,40 Milliarden Dollar und einem operative Ergebnis von 200 Millionen Dollar hinauslaufen. Zum Vergleich: 2017 werden es voraussichtlich 1,3 Milliarden Dollar respektive 280 Millionen Dollar. Rein auf die Bewertung bezogen würde das dem 8-Fachen des operative Ergebnisses entsprechen, was im Grunde für einen Chip-Wert in Ordnung ist. Allerdings besteht noch ein erhebliches Restrisiko, dass die TecDAX-Firma bei Apple komplett aus dem Programm fällt.

Eine Entscheidung darüber, ob Dialog bei Apple für das 2019 geplante iPhone an Board ist, dürfte im ersten Quartal 2018 folgen. Bis dahin wird zwangsläufig die Unsicherheit substanzielle Kursgewinne verhindern. Wie Apple sich letztendlich entscheiden wird, ist unvorhersehbar. Ein Votum pro Dialog würde ein Kursverdopplung bedeuten, im Gegenzug ein “No” erneut deutliche Rücksetzer. Daher gilt vorerst Finger weg, auch wenn man die Firma nach dem deutlichen Rücksetzer als potenziellen Übernahmekandidaten sehen muss.

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