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02.02.2014 Stefan Limmer

Deutsche Bank: Das müssen die Anleger wissen

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Deutsche Bank

Die Vergangenheit lastet schwer auf der Deutschen Bank. Bei der Bilanz-Pressekonferenz am Mittwoch äußerte sich die Bank-Führung zu den juristischen Baustellen. "Es tut uns sehr weh, aber wir werden mit allem Nachdruck dieses Erbe abarbeiten“, sagte Co-Chef Jürgen Fitschen.

Milliardenschwere Verfehlungen aus den Boomzeiten der Finanzbranche machen der Deutschen Bank auch in diesem Jahr zu schaffen. Die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten werde voraussichtlich weitere Kosten verursachen, erklärte Fitschen. "2013 war anstrengend. 2014 wird nicht weniger anstrengend werden." Dennoch sieht sich der deutsche Branchenprimus auf gutem Weg, die für 2015 gesetzten Ziele zu erreichen. 2015 solle die Trendwende beim Ergebnis kommen, sagte Finanzchef Stefan Krause. Beim angekündigten Kulturwandel bat die Führungsspitze um Geduld.

Viel zu tun

Die Deutsche Bank kämpft an drei Fronten. Erste Front: Libor. Der Zins, der als Maßstab für Geschäfte in Billionenhöhe gilt, wurde über Jahre von Mitarbeitern mehrerer Großbanken manipuliert. Anfang Dezember verhängte die EU-Kommission eine Rekordstrafe von 1,7 Milliarden Euro gegen mehrere Institute. Die Deutsche Bank musste 725 Millionen Euro zahlen. Das Thema beschäftigt weiterhin die deutsche Finanzaufsicht Bafin. "Wir sind in einem sehr intensiven Dialog mit der Bafin. Wir sind kompromisslos daran interessiert, die Mängel der Vergangenheit auszuräumen", sagte Fitschen.

Zweite Front: Devisen. Noch am Anfang stehen internationale Ermittlungen zu möglichen Manipulationen bei Wechselkursen. Auch dabei sollen sich Banker verbotenerweise untereinander abgesprochen haben. Die Deutsche Bank als einer der globalen Player am Devisenmarkt soll Berichten zufolge bereits mehrere Devisenhändler in New York beurlaubt haben. Rechtsvorstand Stephan Leithner bestätigte zumindest, dass die Bank von mehreren Behörden kontaktiert wurde. "Man muss sehen, was dazu noch kommt."

Dritte Front: Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen Ex-Bankchef Josef Ackermann, seinen Vorgänger Rolf Breuer und Fitschen. Der Verdacht: Die Manager sollen in einem Zivilverfahren um milliardenschweren Schadenersatz wegen der Kirch-Pleite vor dem Oberlandesgericht München (OLG) falsche Angaben gemacht haben. Fitschen beteuert: "Ich habe weder gelogen, noch betrogen." Die Kirch-Seite macht die Bank für die Pleite 2002 verantwortlich, weil Breuer kurz zuvor in einem TV-Interview Kirchs Kreditwürdigkeit angezweifelt hatte.

Angst und Hoffnung

Dass 2014 herausfordernd wird, glaubt auch Jeremy Sigee. Der Barclays-Analyst hat die Aktie der Deutschen Bank von „Overweight" auf "Equal Weight" abgestuft und das Kursziel von 47 auf 39 Euro. Sigee begründete die Abstufung mit der zuletzt starken Kursentwicklung der Papiere. Die Bewertung liege mittlerweile nahe am bereinigten Buchwert.

2014 dürfte der Druck durch die angestrebte Verringerung der Schuldenquote andauern. Dieser Prozess scheine bei dem Finanzkonzern schwieriger zu verlaufen als erwartet und die Bank stärker zu leiden als die Konkurrenz. Die Deutsche Bank hinke den Wettbewerbern beim Kernkapital sowie den Schuldenquoten hinterher. Einmalige Sonderkosten schmälerten zudem die Gewinne und stünden einem Buchwertaufbau im Wege. Zudem werde die künftige Ertragskraft untergraben.

Die Hoffnung sei nun, dass das Schlimmste überstanden ist, während gleichzeitig Angst herrsche, dass die schmerzhaften Anpassungen weitergehen, schrieb der Analyst. Der DAX-Konzern dürfte auf absehbare Zeit in einer Übergangsphase bleiben. Noch sei es zu früh, um über diese Zeit hinweg auf dann bessere Perspektiven zu blicken.

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Günstiger Blue Chip

DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie der Deutschen Bank zuversichtlich gestimmt und rät weiterhin zum Kauf der Aktie. Der DAX-Wert ist mit einem 2015er-KGV von 8 und einem KBV von 6 immer noch sehr günstig bewertet und damit einer der Favoriten im Bankensektor. Der Stopp sollte bei 30,50 Euro belassen werden.

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