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05.03.2019 Nikolas Kessler

Deutsche Bank: Das hat gerade noch gefehlt…

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Deutsche Bank

Die Negativ-Schlagzeilen bei der Deutschen Bank reißen nicht ab. Laut Medienberichten soll das Institut als Korrespondenzbank an einem weiteren Geldwäschesystem beteiligt gewesen sein, mit dem auch fragwürdige Gelder aus Russland über Briefkastenfirmen in den Westen geschleust wurden. Die Deutsche Bank reagiert inzwischen routiniert.

Nach Auswertung von Unterlagen des Recherchenetzwerks Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP) berichtete die Süddeutsche Zeitung (SZ) am Montag über das Geldwäschesystem mit dem Namen „Troika Laundromat“ – in Anlehnung an die russische Investmentbank Troika Dialog. Über das Netzwerk aus rund 70 Briefkastenfirmen sollen innerhalb weniger Jahre Milliarden Dollar aus Russland in den Westen geflossen sein – darunter auch Gelder aus illegalen Geschäften.

„Zwischen spätestens 2003 und mindestens April 2017“ seien dabei laut SZ auch insgesamt 889 Millionen Dollar (rund 785 Millionen Euro) von Konten der Deutschen Bank an Konten des „Troika Laundromat“ überwiesen worden.

„Im Korrespondenzbankgeschäft ist für die Deutsche Bank unser Kunde die jeweilige sogenannte Respondenzbank. In unserer Rolle als Korrespondenzbank haben wir nur begrenzten Zugang zu den Informationen über die Kunden der Respondenzbank“, so ein Sprecher der Deutschen Bank gegenüber der Börsenzeitung. Ähnlich klingt auch die Argumentation bezüglich der Rolle im Skandal bei der Danske Bank.

Über die estnische Filiale der dänischen Großbank sollen ebenfalls Milliardenbeträge aus dubiosen Quellen transferiert worden sein, ein Großteil davon über die Deutsche Bank als Korrespondenzbank. BaFin und EBA ermitteln, die Deutsche Bank selbst kann bislang jedoch kein Fehlverhalten erkennen. Man habe nichts falsch gemacht und daher bislang auch keine Rückstellungen für mögliche Strafen gebildet, hieß es zuletzt von Rechtsvorstand Karl von Rohr.

Weitere skandinavische Banken verwickelt

Das Modell hat offenbar System, denn bereits in der Vorwoche waren Berichte über eine Beteiligung der schwedischen Großbank Swedbank publik geworden. Am Montag berichteten der finnischen Fernsehsenders YLE, die dänische Tageszeitung Berlingske und das OCCRP außerdem, dass auch die Nordea Bank in den Geldwäscheskandal verstickt sein und rund 700 Millionen Euro gewaschen haben soll. Die Aktie der größten skandinavischen Bank ist daraufhin um fast sieben Prozent eingebrochen.

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Ist der Ruf erst ruiniert…

Während sich der skandinavische Geldwäscheskandal ausweitet, sind die Folgen für die Deutsche Bank derzeit kaum absehbar. Die Verstrickung in die Angelegenheit werfen allerdings kein gutes Licht auf das Institut – zumal es nicht der einzige Skandal ist. Wegen Geldwäschevorwürfen im Zusammenhang mit den „Panama Paper“ ermittelt die Staatsanwaltschaft, in den USA rückten der Finanzausschuss des Repräsentantenhauses dem Institut auf die Pelle. Die Aktie bleibt auf der Watchlist.

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