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09.06.2015 Michael Schröder

DAX im griechischen Würgegriff: Gelingt der Befreiungsschlag am Mittwoch?

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Die Hängepartie um die Schuldentilgung Griechenlands zehrt weiter an den Nerven der Anleger. Die Fronten zwischen Griechenland und seinen Geldgebern sind verhärtet. Die anhaltende Unsicherheit treibt die Investoren aus dem Markt. Der DAX setzt seinen jüngsten Kursrutsch weiter fort.

Seit Jahresbeginn war der DAX kräftig gestiegen, die Kursgewinne zwischen 1. Januar und 10. April betrugen satte 26 Prozent. Mittlerweile ist das Plus auf 11,5 Prozent geschmolzen. Seit seinem Hoch Anfang April bei 12.390 Punkten hat der heimische Leitindex inzwischen rund zwölf Prozent an Wert verloren. Hatten sich im ersten Quartal bei einem Rücksetzer schnell neue Käufer gefunden, stehen die Investoren nun an der Seitenlinie und warten den Ausgang des griechischen Schuldendramas ab. Folge: Mangels Käufern bleibt der Abwärtsdruck auf den DAX bestehen.

Aus charttechnischer Sicht sehen die Experten der DZ Bank den mittelfristigen Abwärtstrend bestätigt. „Mit der Etablierung eines neuen Bewegungstiefs im laufenden Abwärtstrend ergeben sich weiter gehende Kursrückschlagsrisiken bis 10.700 Punkte und sogar bis zur 200 Tage-Linie bei aktuell 10.450 Punkten“. Entscheidend für den weiteren Verlauf sei gegenwärtig, inwiefern die Erwartungshaltung der Investoren, dass jede stärkere Konsolidierung am Aktienmarkt eine gute Einstiegsgelegenheit darstelle, einen herben Dämpfer erhalten.

Aber: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass eine überverkaufte Situation sehr schnell in eine dynamische Gegenbewegung umschlagen kann. Wann und mit welchem Produkt risikobewusste Anleger auf eine Gegenbewegung beim DAX spekulieren können, lesen Sie wie gewohnt an dieser Stelle.

Vielleicht es ist schon morgen soweit. Vor einem möglicherweise entscheidenden Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel und dem französischen Staatschef François Hollande hat der griechische Regierungschef Alexis Tsipras ein Horrorszenario über den Zusammenbruch der Währungsunion gemalt. Sollte Griechenland die Eurozone verlassen müssen, könnten Spanien oder Italien dieses Schicksal teilen. In der Folge könnte dies zum Zusammenbruch der Währungsunion führen, sagte Tsipras am Dienstag in einem Interview der italienischen Zeitung "Corriere della Sera".

"Es wäre der Anfang vom Ende der Eurozone", sagte Tsipras vor dem für Mittwoch anberaumten Treffen mit Merkel und Hollande in Brüssel. Dabei wollen die drei erneut versuchen, einen Kompromiss im Streit um die Forderungen der Gläubiger an Griechenland zu finden. "Wenn Griechenland pleitegeht, werden die Märkte umgehend nach dem nächsten (Opfer) Ausschau halten. Wenn die Verhandlungen scheitern, werden die Kosten für die europäischen Steuerzahler enorm", warnte der griechische Regierungschef.

Zur Erinnerung: Griechenland ist akut von einer Staatspleite bedroht. Das Hilfsprogramm für das Euroland läuft Ende Juni aus. Bis dahin muss ein Kompromiss über das von den Geldgebern aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) geforderte Reformpaket gefunden werden. Sonst können Hilfen von 7,2 Milliarden Euro nicht ausgezahlt werden. Die Regierung in Athen hat inzwischen in Brüssel neue Reformvorschläge vorgelegt. Wie am Dienstag aus EU-Kreisen verlautete, werden sie derzeit von den internationalen Geldgebern geprüft. Griechische Insider befürchteten, die Vorschläge würden so, "wie sie jetzt sind", nicht von den Gläubigern akzeptiert.

(Mit Material von dpa-AFX)

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