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25.01.2016 Michael Schröder

DAX: Rücksetzer oder Rallye? Darauf kommt es diese Woche an!

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DAX

Deutsche Aktien dürften am Montag zunächst an ihre Mitte der Vorwoche eingeleitete Erholung anknüpfen. Ein deutlicher Anstieg der Ölpreise und gute Vorgaben aus Übersee sorgen für die entsprechenden Impulse. Nach der erneut extrem volatilen Woche brauchen die Anleger weterhin starke Nerven.


Die Vorgaben sind solide: Die US-Börsen haben am Freitag den ersten Wochengewinn im neuen Jahr eingefahren. Auch an Asiens Börsen dominieren am Morgen weiter die Gewinner. Nach kräftigen Zuwächsen seit Donnerstag haben auch die Ölpreise auch weiter zugelegt. Im Verlauf der vergangenen Woche hatten die Ölpreise mit deutlich unter 30 Dollar den tiefsten Stand seit 2003 erreicht. Als Hauptgrund für den allgemeinen Preissturz am Ölmarkt sehen Experten das starke Überangebot.

Doch auch die neue Woche hat einiges zu bieten. Die Kurse könnten sich Experten zufolge zwar noch etwas erholen, das Risiko eines erneuten Rückschlags bleibt aber. Die Stabilisierung der Ölpreise und die Aussicht auf weitere Geldspritzen durch die Europäische Zentralbank (EZB) hätten den Ausverkauf an den Aktienmärkten zwar scheinbar gestoppt, so Analystin Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Ob die Erholung eine Trendwende markiere, sei aber dahingestellt. Vielmehr dürften Schwankungen an der Tagesordnung bleiben.

Auf Unternehmensseite könnte in der neuen Woche die Berichtssaison für frische Impulse sorgen. Am Dienstag öffnet Siemens seine Bücher. Der Elektrokonzern dürfte nach Einschätzung von Analysten trotz des Rückenwinds vom schwachen Euro eher schleppend in sein neues Geschäftsjahr gestartet sein. Ansonsten berichten hierzulande vor allem Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe über ihre Geschäftsentwicklungen, während die Berichtssaison in den USA bereits voll in Fahrt ist. Dort legen unter anderen der iPhone-Konzern Apple, der Flugzeugbauer Boeing sowie der Software-Hersteller Microsoft Zahlen vor.

In den USA richten sich die Blicke zudem auf die Notenbank Fed, die zur Wochenmitte über ihre Zinspolitik entscheidet. Die Fed hatte im Dezember erstmals seit der Finanzkrise den Leitzins angehoben. Experten zufolge dürften die Notenbanker nun zunächst stillhalten. Die nächste spannende Sitzung werde erst Mitte März stattfinden, so Helaba-Experte Patrick Franke. Der Fokus liegt Franke zufolge stattdessen auf Konjunkturdaten, wie dem US-Auftragseingang langlebiger Güter sowie der ersten Schätzung zum Wirtschaftswachstum der USA im vierten Quartal. In der Eurozone stehen Daten zum Wirtschaftswachstum und zur Preisentwicklung im Mittelpunkt des Interesses.

Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hat sich im Januar deutlich verschlechtert. Das Geschäftsklima fiel zum Vormonat um 1,3 Punkte auf 107,3 Zähler, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Februar 2015. Bankvolkswirte hatten zwar mit einer Eintrübung gerechnet, allerdings nur auf 108,4 Punkte. Die Geschäftslage verschlechterte sich nur leicht, die Aussichten für das kommende halbe Jahr trübten sich dagegen deutlich ein. "Die deutsche Wirtschaft blickt erschrocken ins neue Jahr", kommentierte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn das Umfrageergebnis. Im verarbeitenden Gewerbe, im Dienstleistungssektor und im Baugewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima. Im Großhandel verbesserte es sich dagegen, im Einzelhandel blieb die Stimmung nahezu unverändert.

Der deutsche Leitindex DAX war zur Wochenmitte im Sog eines fortgesetzten Ölpreisverfalls und damit einhergehenden Sorgen über die Weltwirtschaft unter 9.315 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember 2014 gerutscht. Die anschließende Erholung bezeichneten Börsianer nach dem rasanten Kursrückgang als fast schon überfällig. So summieren sich die Verluste des DAX trotz des Kurssprungs vor dem Wochenende im Verlauf des noch jungen Jahres immer noch auf rund neun Prozent.

Das Risiko eines erneuten Rückschlags steigt aber mit jedem Punkt. Die ersten charttechnischen Ziele auf der Oberseite bei 9.625 und 9.800 Punkten wurden am Freitag bereits komplett abgearbeitet. "Aktuell verfügt der deutsche Blue Chip-Index, der nach lediglich zwei festen Handelstagen noch nicht wieder „überkauft“ ist über fortgesetzte Stabilisierungschancen bis zum 38,2-Prozent-Fibonacci-Retracement des gesamten seit Anfang Dezember etablierten mittelfristigen Abwärtstrends bei 10.125 Punkten", heißt es bei der DZ Bank. Auf dem weiteren Weg nach oben wartet der nächste horizontale Widerstand bei 10.160 Punkten.

Geht dem DAX dagegen die wieder Luft aus, könnten schnell die Marken von 9.550 und 9.325 Punkten in den Fokus rücken. Fällt der DAX sogar unter die massive Unterstützung, drohen aus charttechnischer Sicht erneut kräftige Anschlussverluste bis 8.900 Punkte. 

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(Mit Material von dpa-AFX)

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