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23.08.2017 Markus Bußler

Crash bei Aktien und bei Gold - und andere Sachen zum Lachen

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Gold

Jackson Hole, Nordkorea, die drohende Schuldenobergrenze in den USA und natürlich Trump. Wann bitte, wenn nicht jetzt, soll der US-Aktienmarkt einbrechen? Die Nachrichtenflut, die tagtäglich auf uns einprasselt signalisiert doch mehr als deutlich: Hinter jeder Ecke lauert eine neue Gefahr für die Aktienmärkte. Und so trat in den vergangenen zwei Wochen praktisch jeden Tag ein neuer Experte in Erscheinung, der vor einem deutlichen Einbruch der Aktienmärkte gewarnt hat. Doch der Crash bleibt aus. Und die Experten bleiben ratlos zurück und glauben dann „der Markt blendet die Gefahren nur temporär aus“. Aber irgendwann ….

Ja, stimmt. Irgendwann wird der Markt einbrechen. Ein Tipp liebe Experten: Vermutlich werden wir im kommenden Jahr schon einen Rücksetzer im Bereich von 15 bis 20 Prozent sehen. Doch der Bullenmarkt bei den Aktien wird damit vermutlich noch nicht zu Ende sein. Aber das ist gar nicht das Thema dieser kleinen Kolumne.

Ein Ereignis ruft (nicht) eine bestimmte Reaktion hervor

Viele Anleger – egal wie viele Jahre sie mittlerweile Aktien handeln – glauben, dass ein Ereignis eine bestimmte Kursreaktion hervorrufen muss. Doch ist das so? Wie oft haben wir im Goldbereich gehört, dass der Goldpreis fallen MUSS, wenn die Zinsen steigen? Und was ist passiert? Zweimal ist Gold gestiegen nach einem Zinsschritt, einmal hat der Zinsschritt keine Reaktion hervorgerufen. Der Arbeitsmarktbericht in den USA wird häufig als Indikator herangezogen. Doch vergleichen Sie selbst, wie treffsicher dieser Indikator ist. Manchmal ist Gold nach einem starken Arbeitsmarktbericht gestiegen – und manchmal gefallen.

Und egal mit welchen Beispielen man den Anlegern kommt. Sie glauben das, was auf den ersten Blick logisch ist – auch wenn Ihnen die Geschichte etwas Anderes zeigt. Ich will Ihnen noch ein Beispiel geben: Gold ist nur eine Krisenwährung. Hätte ich jedes Mal 100 Euro bekommen, wenn ich diesen unsinnigen Satz gehört hätte, dann … aber lassen wir das. Gold ist nur eine Krisenwährung? In welcher tiefgreifenden Krise steckte denn die Welt genau in den Jahren 2002 bis 2007, als der Goldpreis deutlich angestiegen ist? Und was genau geschah eigentlich, als die Krise in Form des Zusammenbruchs der US-Bank Lehman eingetreten ist? Richtig, der Goldpreis ist eingebrochen.

Beispiel Dollar, Beispiel S&P

Als ich Anfang März hier geschrieben hatte, dass wir das Hoch beim Dollar wohl gesehen haben, da sprach noch jeder Analyst davon, dass die Parität zum Euro nur noch eine Frage der Zeit sei. Auf den ersten Blick war das auch logisch: Steigende Zinsen in den USA, 0 Zinsen in Europa. Da konnte der Dollar doch nur weiter steigen, oder etwa nicht? Heute hat der Dollar mehr als zehn Prozent an Wert verloren. Mittlerweile mehren sich die Stimmen übrigens, dass der Dollar weiter an Wert verlieren wird. Sollte die starke Unterstützung, an der der Dollar im Dollarindex derzeit hängt halten, dann werden wir das Gegenteil erleben: Der Dollar wird wohl in den kommenden Monaten wieder steigen. Aber vermutlich haben wir das Hoch tatsächlich gesehen.

Als ich im März oder April bei Facebook geschrieben habe, dass der S&P bis etwa 2.500 Punkten steigen wird, bevor wir mit einer Korrektur rechnen müssen, die aber noch nicht das Ende des Bullenmarktes bedeuten wird, wusste ich da, dass Anfang August der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA hochkochen wird und der S&P sein zyklisches Hoch bei 2.491 Punkten bilden wird? Sicher nicht. Aber die Charttechnik hat es ermöglicht einen solchen Punkt festzulegen.

Sorry, ich wollte sie nicht mit „ich hab´s Ihnen ja gesagt“-Geschichten langweilen. Und wenn Sie wollen, dann tun Sie das alles als Glückstreffer ab. Aber eines möchte ich Ihnen mit auf den Weg geben: Was die Mehrheit der Anleger als sicher erachtet, tritt normalerweise an der Börse nicht ein. Die Mehrheit der Anleger glaubt, ein Ereignis xy ruft die Kursreaktion yz hervor. Und genau deshalb funktioniert das in der Regel nicht. Ich weiß, es fällt schwer. Aber öffnen Sie sich der Möglichkeit, dass nicht etwa News die Kurse von Gold, Silber und Aktienindizes beeinflussen, sondern Sentiment und Charttechnik einen wesentlich höheren Einfluss haben.

Warum ich Ihnen diese Zeilen heute in dieser Ausführlichkeit schreiben konnte: Wir warten weiter geduldig bei Gold und Silber auf genau ein solches charttechnisches Signal. Bis auf weiteres bleibt die primäre Erwartung, dass Gold und Silber noch einmal zurücksetzen, bevor sie endlich über den Widerstandsbereich zwischen 1.295/1.310 Dollar ausbrechen dürften. Allerdings, und das ist die Krux an der Geschichte – und deshalb wäre ich auch mit aggressiven Shorts aktuell vorsichtig – gelingt Gold und Silber wider Erwarten schon jetzt der Befreiungsschlag, dann dürfte es in den kommenden Wochen sehr schnell nach oben Richtung Hoch 2016 gehen. Aber wie gesagt: Das ist nicht meine primäre Erwartung an den Markt.

Dieser Artikel erschien heute bereits im Goldtelegramm. Für den kostenlosen Info-Service können Sie sich unter www.goldfolio.de anmelden.

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