Nach einer ganz schwachen Woche gelingt den deutschen Bankaktien ein versöhnlicher Abschluss. Die Commerzbank und die Deutsche Bank hatten ihre Talfahrt nach dem Brexit ungebremst fortgesetzt. Am Freitag können beide Werte ihr Wochenminus allerdings in etwa halbieren.
Für die gute Stimmung in der Branche sorgen am Freitag ausgerechnet Nachrichten aus Italien. Die Banco Popolare sorgte mit einem bestandenen internen Stresstest für ein erstes Aufatmen. Das Bankhaus hatte mitgeteilt, dass die Ergebnisse des Tests, der an die Vorgaben und Kriterien der europäischen Aufsichtsbehörden angelehnt war, die Widerstandsfähigkeit gegen externe Schocks bestätigte. Weitere Banker betonten ebenfalls, dass es bald eine Lösung für die faulen Kredite geben werde.
Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi erklärte: „Die italienischen Sparer und Kontoinhaber haben kein Problem, und das hat für mich Priorität.“ Er wies darauf hin, dass die erneute Bankenkrise ein gesamteuropäisches Problem sei. Die EU allerdings verweigert den Krisenbanken bislang neue Staatshilfen.
Mehrere Faktoren
Für die schwache Performance der Bankaktien zuletzt gab es zahlreiche Gründe. Zum einen leiden die Commerzbank und die Deutsche Bank nach wie vor unter hausgemachten Problemen. Zum anderen belasten die rekordtiefen Renditen am Anleihemarkt und der Brexit die Branche. Im Fokus steht inzwischen allerdings die Angst um die italienischen Banken. Experten warnten bereits, dass sich die dortige Bankenkrise auf ganz Europa ausweiten könnte.
Commerzbank für Mutige
Die Situation in Italien beeinflusst auch die Entwicklung am deutschen Aktienmarkt entscheidend. Sollte es zu einer sinnvollen Lösung kommen, wird der Sektor eine Erholungsrallye starten. Favorit des AKTIONÄR ist dabei die Commerzbank. Mutige spekulieren mit einem Stopp bei 4,20 Euro auf einen Rebound.