Die Commerzbank-Aktie hat ihren Reiz für die Anleger verloren. Der Titel sackte in der vergangenen Woche kurzfristig unter die 12-Euro-Marke. Nun rücken wichtige Unterstützungen in den Fokus. Wenn sie nicht halten, droht ein weiterer Kursrutsch. Anleger sollten auf der Hut sein.
Wie es weitergeht mit der Commerzbank und dem Gesamtmarkt, hängt im Wesentlichen von der weiteren Entwicklung in der Ukraine ab. Solange sich die Lage dort nicht entspannt, werden die Anleger nervös bleiben. "Die Sorge bleibt mithin erhalten, dass die Energiepreise im Falle einer Zuspitzung deutlich zu steigen beginnen“, sagt Helaba-Analyst Christian Schmidt. Das wäre der konjunkturellen Erholung Europas nicht zuträglich: "Insbesondere wenn auch die deutsche Exportaktivität mit Russland belastet würde."
Angeschlagen
Sollte sich die Lage in der Ukraine zuspitzen, dürfte die Commerzbank-Aktie schnell Richtung 11,20 Euro durchgereicht werden. Fällt auch diese Marke, wird die Aktie wohl schnell unter elf Euro fallen.
Kursziel angehoben, Aktie aufgestuft
Die französische Großbank Societe Generale sieht den Kursrutsch als völlig übertrieben an. Analyst Philip Richards hat die Aktie in der vergangenen Woche von „Verkaufen“ auf „Kaufen“ aufgestuft und das Kursziel von sieben auf 16 Euro angehoben.
Nach mehr als vier Jahren scheine der Restrukturierungsprozess in die letzte Phase zu gehen, so Analyst Philip Richards in seiner Studie. Nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte seien in dieser Zeit um 61 Prozent auf 116 Milliarden Euro reduziert worden. Nach lang anhaltenden Sorgen der Anleger wegen Verwässerungen bei der Commerzbank dürfte 2015 zudem wieder ein Kapitalüberschuss erwirtschaftet und damit auch wieder eine Dividende gezahlt werden.
Stopp beachten
Die charttechnische Situation bei der Commerzbank ist angeschlagen. Es drohen weitere kurzfristige Verluste. Investierte Anleger beachten den Stoppkurs bei 11,50 Euro.
Mit Material von dpa-AFX