Nach starken Quartalszahlen ging die Aktie der Commerzbank am Donnerstag durch die Decke. Von den Analysten gab es jede Menge Lob. Die Anleger stellen sich die Frage, ob die Rallye nachhaltig ist.
Equinet-Analyst Philipp Häßler wertete das dritte Quartal insgesamt als besser als erwartet, die operative Entwicklung sei aufgrund enttäuschender Handelserträge aber schwächer gewesen. Er bleibt bei einer neutralen Haltung und sieht die Aktie im Spannungsfeld zwischen Übernahmefantasie und Sorgen über Stresstest-Ergebnisse gefangen.
"Unspektakulär"
Noch zurückhaltender äußerte sich LBBW-Analyst Ingo Frommen, der von "erwartet schwachen Finanzzahlen" sprach. Die Risikovorsorge sei gestiegen und das Handelsergebnis schwächer ausgefallen. Bei den Risikoaktiva konstatierte er jedoch einen deutlichen Abbau. In der Summe wertet Frommen den Bericht als "unspektakulär". Analyst Andreas Pläsier von Warburg Research lobte das Vorsteuerergebnis sowie den weiteren Portfolio-Abbau außerhalb des Kerngeschäfts. Und Kollege Stefan Bongardt von Independent Research hob das Zinsergebnis als positive Überraschung hervor und erhöhte seine Ergebnisprognosen für 2013 und 2014.
Das ist zu tun
Am Freitagmorgen kommt es zu Gewinnmitnahmen, was angesichts der Rallye vom Donnerstag normal ist. Die Aktie liegt im frühen Handel mit einem knappen Prozent im Minus. Wer Commerzbank-Aktien hat, sollte die Gewinne laufen lassen und einen engen Stopp setzen.
Mit Material von dpa-AFX