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Foto: Börsenmedien AG
03.06.2015 Florian Söllner

Clever und gefährlich: Facebook setzt auf künstliche Intelligenz

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Clever oder der Anfang vom Ende? Facebook eröffnet in Paris ein Forschungslabor für künstliche Intelligenz. Das Team solle an ehrgeizigen langfristigen Projekten in den Bereichen Sprachverarbeitung, Sprach- und Bilderkennung arbeiten, teilte das weltgrößte Online-Netzwerk am Dienstag mit. Zwei solche Facebook-Forschungsteams gibt es bereits in Kalifornien und New York. Das Unternehmen entschied sich nach eigenen Angaben für Paris, weil in Frankreich "einige der besten Forscher der Welt" zu Hause seien.

Facebook will die gewonnenen Erkenntnisse auch für seine Produkte nutzen. "Wir hoffen, dass diese Forschung uns letztlich helfen wird, Dienste wie den Nachrichten-Feed, Fotos und Suche noch besser zu machen", hieß es in der Mitteilung weiter. Facebook hat rund 1,4 Milliarden aktive Nutzer.

Elon Musk hat Angst

Auch Google treibt die künstliche Intelligenz massiv voran. Elon Musk ging dies bereits vor einem Jahr zu weit. „Wir sollten super vorsichtig sein mit der Künstlichen Intelligenz. Diese ist potenziell gefährlicher als Atombomben.“ Er hoffe, dass die Menschen künftig nicht zum biologischen Input (boot loader) für die digitale Superintelligenz werden. „Doch leider wird das immer wahrscheinlicher", so Musk. Der Tesla-Chef beruft sich dabei auf den Autor Nick Bostrom (Buch: Superintelligence). Er sagte: „Es gibt immense Gefahren, Gefahren für das Überleben des Lebens auf der Erde durch maschinelle Intelligenz.“ In einem Vortrag beruft er sich auf Experten, welche eine 50 prozentige Wahrscheinlichkeit sehen, dass die Menschheit das 21. Jahrhundert nicht überlebt.

Facebook freilich will alles andere als die Welt auslöschen. Zunächst sollen die neuen Algorithmen vor allem erkennen, welche Interessen ein User hat und auf welche Werbung er am besten reagiert. Mittlerweile blendet Facebook nun auch in Deutschland zwischen die Bilder bei der Fotoplattform Instagram Werbung ein. Zum Start sind Firmen wie Zalando , Samsung , Rewe sowie die Automarken Mercedes-Benz, Porsche und Volkswagen als Partner an Bord.


Aus 1 mach 19
Facebook hatte Instagram als Startup im Jahr 2012 für die damalige Rekordsumme von einer Milliarde Dollar gekauft. Mittlerweile gehen Analysten davon aus, dass alleine die Facebook-Tochter Instagram ihre Erlöse bis 2018 auf 2,3 Milliarden Dollar vervielfacht. Mittlerweile soll der Wert laut Citigroup bei 35 Milliarden Dollar liegen.
Auch die vor einem Jahr gekaufte WhatsApp („ein Glücksgriff“) entwickelt sich rasant. Alle vier Monate werden rund 100 Millionen neue User gewonnen.

Facebook im Aufwärtstrend
Bei Facebook selbst gibt es zwar erste Abnutzungserscheinungen – gerade junge User finden die Plattform nicht mehr cool – doch insbesondere die Töchter Whatsapp und Instagram entwickeln sich prächtig. Da gerade chartechnische Impulse fehlen, können Neueinsteiger abwarten. Investierte Anleger lassen die Gewinne jedoch laufen!

(mit dpa-Afx)

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Facebook ist in die Kritik geraten. Bots, Trolle und Fake News sind Synonyme für die Pro­bleme des Konzerns. Spätestens seit Brexit und Trump sehen Nutzer die Reichweite und die Algorithmen mit Argwohn. Einer von Ihnen: Roger McNamee. Einst stolz darauf, zu den ersten Facebook-Investoren zu gehören, ist der Kapitalgeber und Tech-Experte nun zum scharfen Kritiker geworden. In seinem Buch rechnet er mit Mark Zuckerberg und Sheryl Sandberg ab. Ihre Reaktion auf den Missbrauch des sozialen Netzwerks ist seiner Ansicht nach völlig unzureichend und geht am Kern des Problems vorbei: der Bedrohung unserer demokratischen Grundordnung. „Die Facebook-Gefahr“ ist ein nicht zu überhörender Weckruf – für das Silicon Valley, für die Politik, für uns alle.
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