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27.09.2015 Andreas Deutsch

Börsenprofi: Die Stimmung ist viel zu schlecht

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DAX

Eine harte Woche liegt hinter den Anlegern, mal wieder. Daniel Zindstein, Dachfondsmanager bei Gecam, kann sich gut vorstellen, dass es noch weiter runtergeht.

DER AKTIONÄR: Herr Zindstein, wie geht es Ihren Nerven angesichts des wilden Marktgeschehens?

DANIEL ZINDSTEIN: Eigentlich geht es stimmungsmäßig gar nicht so schlecht, zumindest im Vergleich zu 2011. Die Stimmung muss wahrscheinlich erst noch schlechter werden, Angst und Panik müssen herrschen, damit ein Boden an den Aktienmärkten gefunden wird.

Herrscht denn noch nicht zwischenzeitlich die nackte Angst an den Aktienmärkten?

Schauen Sie: Die Volatilität hat zuletzt gar nicht mehr so stark angezogen. Der V-DAX bewegte sich bei rund 30. Um den 24. August herum war er bis 43 angesprungen. Das kann ein positives Zeichen sein, dass die meisten nervösen Anleger nun bereits verkauft haben, bereits abgesichert sind und somit keinen so hohen Absicherungsbedarf mehr haben. Aber wie gesagt: Damit ein belastbares Tief erzeugt werden kann, müssen die Börsianer eben panisch sein.

Also so wie 2011.

Richtig, da war die Situation viel brisanter. Im August 2011 verlor der DAX zunächst 20 Prozent und dann fast 30 Prozent vom Jahresanfangsniveau.

Ist die schlechte Stimmung der Anleger denn derzeit gerechtfertigt?

Für mich ist die Stimmung eindeutig schlechter als die Lage. China wächst weiter, auch wenn der Industriesektor dort zurzeit stimmungsmäßig eine Konsolidierung durchmacht und die Volkswirtschaft unter der Aufwertung des Dollars leidet. Sobald es aber mal wieder positive Konjunkturdaten aus China gibt, könnte die Stimmung sofort weltweit drehen.
Die Konjunktur in Europa und in den USA läuft nicht schlecht, was aktuell komplett ignoriert wird. Auch hier wird spätestens mit den Quartalsberichten der Unternehmen im Oktober die alljährlich stattfindende Sommer-Konjunktur-Angst auf den Boden der Realität zurückgeholt werden, wenn die Unternehmen dokumentieren, dass es nicht so schlecht läuft und aufwärts geht.

Wie schätzen Sie den Einbruch bei Auto-Aktien ein? Sollten die Anleger jetzt zuschlagen?

Aus meiner Sicht ist der europäische Automarkt voll im Aufschwung. Der VW-Skandal wird, sobald konkretere Zahlen vorliegen, was das Ganze kostet, an Belastung verlieren.

Herr Zindstein, viele Anleger machen sich Sorgen, die besten Zeiten an der Börse hätten wir schon gesehen. Wie geht es mittel- bis langfristig an den Märkten weiter?

Eine mehrjährige Baisse erwarte ich auf jeden Fall nicht. Zu viel Positives spricht dagegen: günstige Aktienbewertung, Aufschwung in Europa, übertriebene Konjunkturangst in China, übertriebene Zinserhöhungsangst in den USA, weiter expansive Notenbanken weltweit und günstige Rohstoffpreise.

Ihre Empfehlung für die Anleger?

In einem Nullzins-Umfeld kommen sie gar nicht umhin, langfristig auch in Aktien zu investieren. Und wie jeder weiß, sind Phasen wie jetzt immer die besten Einkaufszeitpunkte gewesen.

Vielen Dank für das Interview.

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