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16.07.2016 Jochen Kauper

Börsenexperte Marco Herrmann: „Ein volatiler Sommer steht bevor“

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Der Brexit stürzt Großbritannien in ein politisches Chaos, die EU sucht eine neue Richtung und die italienischen Banken sind tief in der Krise.
„Weil nicht sein kann, was nicht sein darf“ – bis zuletzt glaubten die Finanzmärkte an ein Scheitern des Referendums. Nach dem ersten Schock befinden sich die Aktienmärkte aktuell wieder auf Erholungskurs. Die anhaltende Schwäche des Britischen Pfund signalisiert aber, welch schwierige Aufgabe es zu bewältigen gilt. Ein schneller Antrag auf Austritt ist daher unwahrscheinlich. Zunächst müssen sich die englischen Parteien neu ordnen, bevor Planungen für die Zukunft angegangen werden können. Es wird Monate und nicht Wochen dauern, aber der Brexit kommt! Die übrigen 27 EU-Staaten haben bereits mit dem Streit um die Erbschaft – Institutionen und Macht – begonnen.
Es wäre naiv zu glauben, dass der Brexit keine negativen wirtschaftlichen Auswirkungen auf Großbritannien und das restliche Europa haben wird. In den Konzernzentralen werden sehr schnell bedeutende Investitionspläne auf den Prüfstand kommen.

Was passiert mit Italiens Banken?

Produktionsstandorte werden hinterfragt. Es kommt zwangsläufig in vielen Bereichen zu einem temporären Auftragsstopp.  In der Folge wird die Arbeitsplatzunsicherheit steigen und den privaten Konsum belasten. Ungünstig wird sich auch der Kaufkraftverlust aufgrund der Schwäche des Britischen Pfund auswirken. Allerdings ist Großbritannien nur für 2,4 % der weltweiten Wirtschaftsleistung verantwortlich – eine globale Wirtschaftskrise wird daraus nicht entstehen.
Zur Unzeit kommen nun die italienischen Banken ins Gerede, die unter der Last der faulen Kredite leiden. Gerade erst ist der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi mit seiner Idee einer staatsfinanzierten Kapitalspritze für seine Banken in Brüssel gescheitert. Ein Heranziehen der Aktionäre und Gläubiger zur Bankenrettung möchte Renzi unbedingt vor dem wichtigen Verfassungs-Referendum im Oktober verhindern.

Neverending Story?

Wie lange wohl das Durchwurschteln noch gelingt?
Erhöhte Unsicherheit war nie gut für die Börsen. Sicherlich wird man für Europa Abstriche beim Wirtschaftswachstum und entsprechend bei den Unternehmensgewinnen machen müssen. Auch könnten internationale Investoren die Zukunftsfähigkeit des Euro wieder stärker in Zweifel ziehen. In solchen Phasen verlangen Investoren einen höheren Risikoaufschlag, was automatisch zu fallenden Kursen führt. Es stehen uns hektische Sommermonate bevor. Erst wenn die Unsicherheit gegen Ende des Jahres weicht, werden sich die Kurse wieder erholen. Bis dahin sind gute Nerven und Geduld gefragt. Wer Liquidität hat, sollte die kommenden Kursschwankungen nutzen, um den Aktienanteil im Depot zu erhöhen. Denn Aktien sind im Vergleich zu anderen Anlageklassen und in Relation zur eigenen Historie nicht überbewertet und bieten mit Dividenderenditen im Schnitt von gut 3 Prozent attraktive jährliche Aussüttungen", lautet das Fazit von Marco Herrmann.

 

 

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