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30.04.2017 Nikolas Kessler

Buffett-Holding Berkshire Hathaway: Ist die teuerste Aktie der Welt unterbewertet?

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Investmentlegende Warren Buffett ist kein Fan von Hedgefonds. In seinem diesjährigen Brief an die Investoren seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway kritisiert er hohe Gebühren bei geringer Leistung und rät Anlegern zu günstigeren Indexfonds. Die Ablehnung beruht aber nicht gänzlich auf Gegenseitigkeit: Der Hedgefonds Marshall Wace hat sich jüngst als Berkshire-Fan zu erkennen gegeben.

Nach Einschätzung des größten europäischen Hedgefonds sind die Papiere von Berkshire Hathaway unterbewertet. Auf den ersten Blick eine steile These, denn die A-Aktie ist mit einem Preis von rund 249.000 Dollar mit großem Abstand die teuerste Aktie der Welt. Das Institut hat jedoch stichhaltige Argumente.

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So würden Anleger das Versicherungsgeschäft – nach Unternehmensangaben der wichtigste Sektor – effektiv mit null bewerten, wie Bloomberg unter Verweis auf eine Mitteilung des Hedgefonds an seine Investoren hervorgeht. Darüber hinaus verfüge Berkshire über ein Überschusskapital im Volumen von mehr als 60 Milliarden Dollar. Die Fähigkeit, den Buchwert um sieben Prozent zu erhöhen, biete zudem einen Abwärtsschutz.

„Zwar gestehen wir ein, dass Konglomerate immer mit einem Abschlag gehandelt werden, doch Berkshire wird derzeit mit einem Rabatt von 50 Prozent auf den intrinsischen Wert gehandelt, was wir als übermäßig bestrafend einschätzen”, so Marshall Wace.

Erst kürzlich hatte der Hedgefonds Aktien der Buffett-Holding gekauft und folgte damit anderen Vermögensverwaltern wie BlackRock oder JPMorgan Chase. Zum Umfang des Investments wollte das Unternehmen gegenüber Bloomberg keine Angaben machen.

Konsolidierung nach Allzeithoch

Nicht zuletzt dank der Trump-Rallye am US-Aktienmarkt hatte die Berkshire-Aktie zwischen November und Anfang März in der Spitze fast 25 Prozent zugelegt und ein neues Rekordhoch marktiert. Seitdem musste der Kurs allerdings einen Teil der Gewinne abgeben.

Auch die von US-Präsident Trump angekündigte Steuerreform konnte zunächst keine positiven Impulse setzten. Zwar gelten Berkshire und viele der Beteiligungen als große Profiteure niedrigerer Unternehmenssteuern, den Anlegern sind die Pläne der Regierung bis dato aber zu vage.

Hebel auf den US-Aktienmarkt

Für konservative Anleger ist die deutlich handlichere Berkshire B-Aktie nach Einschätzung des AKTIONÄR aber weiterhin ein sehr gutes Langfrist-Investment. Entsprechend kann die aktuelle Konsolidierung zum Einstieg genutzt werden.

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