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04.12.2018 Börsen. Briefing.

Bayer-Aktie: Das Elend hat einen Namen

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Bayer

Bayer ist ein großer Name der deutschen Wirtschaft, eine Aktie, die Anleger lange Jahre gerne in ihren Depots hatten. Warum auch nicht, immerhin galt der Leverkusener Konzern immer als margenstark, als zuverlässiger, großzügiger Dividendenzahler. Doch mit der Übernahme von Monsanto hat Bayer eine Tür aufgestoßen, die möglicherweise besser geschlossen geblieben wäre. Die Folgen sind dramatisch.

Dass die Bayer-Aktie sich einmal auf der Liste der ganz großen Verlierer auf dem Börsenparkett wiederfinden würde – noch vor einigen Monaten hätte das kaum jemand für möglich gehalten. Fakt ist jedoch: Auf Sicht von sechs Monaten hat nur das Papier von Continental noch schlechter abgeschnitten als Bayer. Da hilft nicht einmal mehr Aspirin. Der Kopfschmerz, der die Anleger plagt, ist schlicht überwältigend. Und er hat einen Namen: Monsanto. Warum nur hat Bayer den US-Saatgut-Konzern übernommen, fragen sich immer mehr Teilhaber, oder solche, die es einmal waren.

Der Anfang vom Ende, das war der 23. Mai 2016. Da veröffentlichte Bayer seine Übernahmeofferte. Vollzogen wurde der größte Unternehmenskauf eines deutschen Unternehmens im Ausland schließlich in diesem Jahr. Die Amerikaner, die ihre Papiere an die Deutschen verkauft haben, werden sich ins Fäustchen lachen. Denn mit dem Unternehmen haben sie eine riesen Last an die Deutschen weitergegeben. Auch dieses Elend hat einen Namen: Glyphosat. Das Pflanzenschutzmittel steht immer wieder im Verdacht Krebs auszulösen. Worüber schon lange diskutiert wird, hat ein US-Gericht schließlich zum Leidwesen von Bayer (und seinen Aktionären) in einem Urteil vom 10. August 2018 zur Tatsache erklärt und einem Opfer Schadenersatz in Höhe von 289 Millionen Dollar zugesprochen. Wäre das bereits das Ende, hätte man am Stammsitz in Leverkusen einmal mit den Schultern gezuckt und gut wärs. Das Problem ist: Es sind etwa 5.000 weitere Klagen dieser Art vorliegend.

Bayer kommt aus der Monsanto-Nummer nicht mehr raus. Anleger aus der Aktie sehr wohl. Sie verabschieden sich Scharrenweise. Auf Jahressicht ist Bayer die viertschlechteste Aktie im DAX mit einem Minus von über 38 Prozent. Seit Bekanntwerden der Übernahmeofferte hat die Aktie 25 Prozent an Wert eingebüßt. Zum Vergleich: Der DAX hat seither 15,8 Prozent gewonnen. Angesichts dieser Diskrepanz ist es leicht vorstellbar, dass sich derzeit, vor allem in diesem Horror-Jahr für Bayer-Aktionäre, kein Fonds-Manager gerne mit dem Titel schmückt.

Eine aktuelle Einschätzung zur Aktie der Bayer AG finden Sie hier. 

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