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27.04.2017 Martin Weiß

Amazon vor Q1-Zahlen: Spektakel oder Debakel?

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Die E-Commerce-Supermacht öffnet am Abend ihre Bücher für das erste Quartal 2017 und Analysten sind überzeugt: es waren starke drei Monate. DER AKTIONÄR verrät, auf welche Zahlen es besonders ankommt und weshalb gut vielleicht nicht gut genug sein wird. 

AWS - pures Wachstum

Die Fakten sind klar: Analysten rechnen bei Amazon im Schnitt mit einem Quartalsumsatz von 35,3 Milliarden Dollar, ein Plus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter dem Strich (aber vor Sonderfaktoren) soll der Konzern 1,13 Dollar je Aktie verdient haben. 

So weit, so überschaubar.

In den letzten Quartalen hat sich der Fokus der Anleger vom Brot-und-Butter-Geschäft mit dem E-Commerce auf die Cloud (AWS) verlagert. Aus gutem Grund: AWS wächst mehr als doppelt so schnell wie die Kernsparte – allein in den letzten drei Jahren um durchschnittlich 57,8 Prozent (E-Commerce: 22 Prozent) – und steuerte zuletzt den Löwenanteil zum operativen Konzerngewinn bei. 2016 betrug der Anteil am Gesamtumsatz bereits zehn Prozent. Tendenz steigend.

Laut Analysten ist AWS in der öffentlichen Cloud eine Macht mit einem Marktanteil jenseits der 40-Prozent-Marke. Um den Wert richtig einzuordnen: Die nächsten drei Anbieter, Microsoft, IBM und Google, sind gemeinsam nicht so groß.

Jedoch mehren sich die Zeichen, dass der Konkurrenzdruck auf AWS insbesondere durch Google Cloud zunimmt. Einige Experten erwarten, dass Amazon hier in absehbarer Zeit Anteile abgeben muss. Interessant wird sein, ob die Q1-Zahlen einen solchen Trend bereits andeuten.

Worauf müssen Anleger sonst noch achten? Etwa, wie sich das Geschäft mit Prime entwickelt. Amazon gibt sich hier traditionell zugeknöpft, doch gut informierte Dienste wie Recode schätzen die Zahl der Abonnenten derzeit auf rund 66 Millionen

Die Erwartungshaltung an der Börse vor den Q1-Zahlen ist enorm. Allein im laufenden Börsenjahr ist die Amazon-Aktie um 20,7 Prozent im Wert gestiegen. Damit zählt das Papier in seiner Gewichtsklasse zu den Top-Performern im S&P 500. Das Kursplus von sieben Prozent seit Ende März ist ein Beleg, dass die Anleger nichts weniger als ein hervorragendes Ergebnis erwarten – und auch nichts anderes tolerieren werden.

Fazit: Übertrifft Amazon die Erwartungen und liefert einen guten Ausblick, dürfte das Kursziel von DER AKTIONÄR von 1.000 Euro nur einen "Wimpernschlag" entfernt sein. Andernfalls ist mit einer Korrektur zu rechnen. Langfristig bleibt der Konzern eine Top-Empfehlung für Anleger, weshalb ein Rückgang letztlich nur ein attraktives Einstiegsniveau darstellte.

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