Der E-Commerce-Gigant Amazon bekommt Probleme in einem seiner wichtigsten Märkte, Indien. Die indische Regierung plant offenbar, den Internethandel einzuschränken. Im Dezember erreichte den Konzern ein betreffendes Rundschreiben. Amazon-CEO Jeff Bezos muss sich etwas einfallen lassen. Das Potenzial in Indien ist hoch.
Die indische Regierung verbietet Amazon und Flipkart praktisch, Produkte von Unternehmen zu verkaufen, an denen sie beteiligt sind. Das berichtet CNBC. Das Dokument vom Dezember besagt, dass E-Commerce-Firmen keine exklusiven Verkaufsvereinbarungen mit Verkäufern mehr treffen sollen. Verbraucher sollen auf der Grundlage dieser Geschäfte keine hohen Rabatte mehr erhalten.
Indien ist längst ein bedeutender Markt für Amazon. Der Bezos-Konzern hat dort bereits knapp fünf Milliarden Dollar investiert – weitere zwei Milliarden sollen folgen.
Das Volumen des indischen E-Commerce-Markts wird 2022 laut der Unternehmensberatung PwC 100 Milliarden Dollar übersteigen. Damit würde Indien zu einem der größten Märkte der Welt zählen.
Ein heftiger Schlag ins Kontor ist die Maßnahme zwar nicht, doch Amazon wird das Vorgehen der indischen Regierung nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Das wird sich kurzfristig erheblich auf die Verfügbarkeit von Produkten bei Amazon auswirken“, so Satish Meena, Analyst bei Forrester, im Interview mit CNBC.
Klasse Zahlen
Abgesehen von den Problemen in Indien ist Amazon global bestens unterwegs. Das zeigen die Zahlen für das vierte Quartal. Doch obwohl der Konzern die Erwartungen der Wall Street locker übertraf, ging die Aktie in die Knie. Der Grund: Amazon will 2019 mehr investieren. Doch das ist gut so, denn nur so schafft das Unternehmen die Basis für nachhaltiges Wachstum.
Story intakt
Es ist klar, dass nicht jede Regierung auf der Welt dem starken Wachstum und der angestrebten Dominanz von Amazon tatenlos zusieht. Damit muss der Konzern umgehen können. Einen Grund, jetzt grundsätzlich skeptisch für die Aktie zu werden, ist das aber noch lange nicht.