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18.08.2014 Michael Schröder

17,50 oder 33 Euro: Was ist die K+S-Aktie wirklich wert?

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Die Quartalszahlen des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S fielen zwar besser aus als erwartet. Dennoch kam die Aktie zum Ende der vergangenen Woche unter Druck. Nun melden sich immer mehr Analysten zu Wort. Dabei fallen die Einschätzungen extrem unterschiedlich aus.

Über den ersten Schwung an Analystenstimmen hat DER AKTIONÄR bereits berichtet. Nun geht es weiter: Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für K+S nach Zahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 33 Euro belassen. Trotz der unverbindlichen Jahresprognose des Düngemittel- und Salzproduzenten dürfte die Aktie eine der wenigen im Agrochemiesektor sein mit positiver Ergebnisdynamik im zweiten Halbjahr und 2015, so Analyst Ben Scarlett. Dabei verwies er auf eine bessere Preisgestaltung in Brasilien sowie für Streusalz.

Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat K+S nach Zahlen von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 28 auf 29 Euro angehoben. Das erste Halbjahr des Salz- und Düngemittelherstellers sei gut ausgefallen und der Jahresausblick erscheine konservativ, so Analyst Martin Rödiger. Daher habe er seine Schätzungen für das Ergebnis je Aktie von 2014 bis 2016 angehoben und in der Folge auch das Kursziel.

Warburg Research hat die Einschätzung bei K+S auf "Buy" mit einem Kursziel von 29 Euro belassen. Der Salz- und Düngemittelhersteller habe dank der operativen Entwicklung und eines positiven Einmaleffektes seine sowie die Konsensschätzungen übertroffen, so Analyst Oliver Schwarz. Dazu komme der erstmalige konkrete Ausblick auf das Gesamtjahr.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die DAX-Aktie dagegen mit "Sell" und einem Kursziel von 21 Euro in die Bewertung aufgenommen. Auf Basis der aktuellen Kalipreise sowie seiner Kalipreisprognosen dürfte es der Dünger- und Salzproduzent schwer haben, mit der im Aufbau befindlichen Kaliproduktion in Kanada (Legacy-Projekt), Geld zu verdienen, so die Begründung. Der Salz- und Düngemittelhersteller ist den beiden Experten zufolge zwar auf Nachfrage-Megatrends ausgerichtet. Allerdings seien die Kalidüngerproduzenten in ihrer Gesamtheit eher schwach positioniert. Daher dürften sich die Preise nur mäßig erholen. Um die Renditeziele des Konzerns für das Legacy-Projekt zu erreichen, müssten die Preise aber vermutlich wieder auf ihre Höchststände steigen. Zudem würden die hohen Investitionen in den Bau der Mine vom aktuellen Kursniveau nicht ausreichend reflektiert.

Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hat das Kursziel zwar von 15,50 auf 17,50 Euro angehoben, die Einstufung allerdings auf "Underperform" belassen. Auch das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBIT) des Salz- und Düngemittelherstellers habe dank Kostensenkungen über den Erwartungen gelegen, so Analystin Heidi Vesterinen in einer Studie vom Freitag. Die Expertin passte ihre Schätzungen an höhere Preise und niedrigere Kosten an.

DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest. Die K+S-Aktie hat vorerst das Schlimmste hinter sich. Die aktuelle Kursschwäche kann zum Einstieg genutzt werden. Das erste Kursziel liegt bei 26,50 Euro.

(Mit Material von dpa-AFX)

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