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29.04.2024 Thorsten Küfner

Satte Dividende aus dem Süden

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Italien! Es gibt wahrlich eine Vielzahl an schönen Dingen, die einem beim Gedanken an dieses Land sofort in den Sinn kommen. Dividendenstarke Aktien waren es allerdings bisher eher selten. Doch der Blick über die Alpen lohnt sich durchaus auch für Dividendenjäger. So lockt dieses italienische Papier aktuell mit einer stattlichen Rendite von 6,4 Prozent.

Denn für 2024 soll die Dividende beim Energieriesen ENI um knapp sechs Prozent auf 1,00 Euro je Anteilschein steigen. Gleichzeitig gab das Unternehmen im Rahmen der Präsentation der Zahlen für das erste Quartal auch bekannt, dass nun eigene Aktien im Volumen von 1,6 Milliarden Euro zurückgekauft werden sollen. Zuvor hatte man nur 1,1 Milliarden Euro angepeilt. Zudem gibt es die Option, den Betrag auf bis zu 3,5 Milliarden Euro zu erhöhen. Der Konzern ist bereits seit Jahren ein spendabler Zahler. Selbst in den Corona-Jahren konnten sich die Anteilseigner über verhältnismäßig großzügige Ausschüttungen freuen.

Dass es in einer Phase, in der Brent-Öl bei fast 90 Dollar pro Barrel notiert, natürlich auch einen üppigen Geldregen für die Aktionäre gibt, ist daher keine Überraschung. Denn ENI scheffelt aktuell Tag für Tag satte Gewinne. So gehen die Analysten davon aus, dass der Konzern im laufenden Jahr bei einem Umsatz von 92,7 Milliarden Euro einen Überschuss von 6,8 Milliarden Euro einfahren wird. Pro Aktie würde sich daraus ein Ergebnis von 2,11 Euro errechnen, wovon dann eben 1,00 Euro (aufgeteilt auf vier Quartalsdividenden) ausgeschüttet werden.

Zuverlässiger Zahler

Die üppigen Gewinne in den vergangenen und wohl auch kommenden Jahren sorgen aber nicht nur für aktuell stattliche Dividenden, sondern auch für die Rücklagen. Dank dieser war ENI etwa 2020 oder 2021 in der Lage, immerhin Dividenden in Höhe von 0,55 Euro beziehungsweise 0,67 je Aktie auszuschütten. Die Italiener verfügen über eine solide Bilanz, die durch die aktuell hohen Ölpreise weiter Quartal für Quartal gestärkt werden dürfte. Darüber hinaus will der Öl- und Gas-Riese sein Geschäft mit der Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff sowie dem Biokunststoffhersteller Novamont bis zum Jahr 2027 abspalten. „Die Energiewende kann nur dann Wirklichkeit werden, wenn sie materielle und nachhaltige Renditen schafft und neue Geschäftsformen ermöglicht“, erklärte ENI-CEO, Claudio Descalzi. Das Unternehmen geht davon aus, aus dem Verkauf dieser Vermögenswerte rund acht Milliarden Euro zu erzielen.

Attraktive Tochter Plenitude

Und einen großen Teil dieses Kapitals könnte ENI in den Ausbau der erneuerbaren Energien stecken. Hierfür gründete man die 100-prozentige Tochter Plenitude, die aus „ENI gas e luce“ hervorging. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren zahlreiche kleinere Gesellschaften aus den Bereichen Solar, Wind oder Ladestationen für die E-Mobilität übernommen. Durch die fleißige Akquisitionstätigkeit – die dank der sprudelnden Erträge im Öl- und Gasgeschäft auch relativ locker finanziert werden kann – ist die ENI-Tochter rasch zu einem der führenden Anbieter bei erneuerbaren Energien oder auch Ladenetzen aufgestiegen. Und das Management verfolgt ehrgeizige Pläne. So soll der operative Gewinn (EBITDA) von Plenitude – die Firma ist mittlerweile in 15 Ländern aktiv – von 1,0 Milliarden Euro im laufenden Jahr bis 2027 auf 2,0 Milliarden Euro verdoppelt werden. Und für die Jahre danach rechnen die Italiener mit weiter anziehenden Überschüssen bei der Tochtergesellschaft. So werden Jahr für Jahr zweistellige Wachstumsraten beim operativen Gewinn angepeilt, was der Großteil der Analysten, die überwiegend bullish für die ENI-Aktie gestimmt sind, für durchaus realistisch hält. Die Chancen stehen also gut, dass ENI auch in der neuen Energiewelt glänzend verdienen wird.


Eni (WKN: 897791)

Schöne Aussichten für ENI: Bei den Italienern läuft es weiterhin rund. Zudem ist die Bilanz solide, die Aussichten gut und die Bewertung günstig. So beläuft sich das Kurs-Buchwert-Verhältnis des stets profitablen Konzerns lediglich auf 0,9. Noch niedriger lag es lediglich im Zuge des Corona-Crashs Anfang 2020. Auch aus charttechnischer Sicht kann grünes Licht gegeben werden. Gelingt es der Dividendenperle nun, den Widerstand bei 15,94 Euro zu überwinden, wäre der Weg nach oben vorerst frei. Der Stopp kann bei 11,90 Euro belassen werden. 

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